In einem weiteren Wander-Flug-Abenteuer erklommen wir den über Faido thronenden Pizzo Molare (2558 m. ü. M.). Der Aufstieg führt durch prächtige Landschaft (mit historischen Waldweiden), dauert und wir waren froh und geschafft, als wir auf dem Gipfel standen und der Aufwind uns sacht umwarb.
ANFAHRT
Der Pizzo Molare gehört, im etwas weiteren Sinn noch zum Gotthardmassiv und liegt zwischen der Leventina und dem Bleniotal, oberhalb Faido. Die Anfahrt führt daher durch den Gotthard auf der A2 beinah direkt dorthin (Uscita Faido). Ab Faido führen gut beschriebene Strassen – je nach Routenwahl – nach Tengia (1099 m. ü. M.) oder Molare (1488 m. ü. M.). Parkieren sollte in diesen Dörfchen kein Problem sein. Beide Ortschaften sind auch mit dem Postauto zu erreichen, diese verkehren jedoch nicht stündlich.
HIKE
Eine mögliche Route führt von Tengia über Aldescio zur Alpe Nara, von da weiter bis Bassa die Nara (2123 m. ü. M.). Ab hier stehen wiederum Varianten zur Wahl, sprich die Nord- oder die Südflanke (dies die direktere und schnellere). Diese Passagen sind die heikelste Stelle der Tour: steil abfallende Grasflanken die es zu traversieren gilt. Schon bei wenig Schnee oder sehr feuchten Verhältnissen sind diese Traverse, als auch der folgende Finalstieg zum Gipfel ohne Alpinausrüstung nicht zu empfehlen. Es sind diese Schikanen für trittsichere Wanderer bei aperen Verhältnissen jedoch keine Schwierigkeiten. Als Marschzeit von Tengia aus, sollten 4 Stunden eingerechnet werden.
FLY
Das südwärts Starten direkt vom Gipfel weg ist, zugegebenermassen, anspruchsvoll. Wir hatten günstigen Wind und arglos startende Flügel und kamen daher gut in die Luft. Sind diese Voraussetzungen nicht gegeben, ist ein Start vom Gipfel weg nicht empfehlenswert. Die Gipfel formenden Flanken fallen in alle Richtungen steil ab, zu steil. Die Nachbarsgipfel Punta di Stou und Poncione die Nara eignen sich dafür einiges besser, so unsere Einschätzung aus der Ferne. Der Flug indes war sorglos und wir hatten gar das Vergnügen am Spätnachmittag mit einem Steinadler etwas Thermik zu fliegen. Der November 2015 machts möglich.
WETTER/LUFTRAUM
“Der Mahlzahn der Leventina” liegt alpin. Wie immer sind gute Wetter- und Kartenstudien unabdingbar, sowie ein Plan-B bei widrigen Startbedingungen. Das DABS gehört freilich auch dazu.
LANDEPLATZ
Sei es direkt in Tengia (etwas kleine Landewiese), wo unser Auto stand, oder tiefer gelegen in Faido, neben der zur A2 führenden Hauptstrasse (sehr grosszügig mit Windsack). Die wenigen Leitungen, Viehzäune, etc., können allesamt gut umlandet werden.