Warum in die Ferne schweifen, wenn das Gute so nahe fliegt!? Eine Sommerwanderung führt uns auf den Gnipen (1567 m ü. M.) und zum herrlichen Starthügel über dem Zugerland. Das Startgeld wird in Schweissperlen bezahlt.
ANFAHRT
Diverse Ausgangspunkte sind möglich. Wir starteten bei der Bergstation Zugerberg; das heisst mit Bahn und Bus bis Schönegg (Talstation Zugerbergbahn), dann mit dem Bähnchen auf den Zugi. Abfahrtszeiten immer xx.26 und xx.56 Uhr. Es führen ebenfalls Routen von Walchwil, Arth, Goldau, etc. her auf den Gnipen, welche in der Artikelfolge nicht näher beschrieben werden.
HIKE
Ab Zugerberg Bergstation in Richtung Gnipen/Wildspitz/Arth-Goldau; der erste Teil der Route führt südwärts und eben über die Moorlandschaft auf Zuger- und Walchwilerberg in Richtung Rossberg. Es sind verschiedene Wege möglich (und auch beschildert), die Wegzeitendifferenzen sind gering. Wir wählten den Weg über Stafel und Dürrenboden in Richtung Rufiberg. Führte der Weg bis zu diesem Zeitpunkt beinah plan geradeaus, steigt er nun an; eine kleiner Trampelpfad führt durch den kühlenden Wald im Zick-Zack steil in die Höhe. Man gelangt an die Baumgrenze und auf blühende Weiden. Immer dem Wegweiser Gnipen folgen und schon steht man oben und geniesst eine fantastische Rundumsicht und, da weder Bahn noch Strasse auf den Gnipen führen, ein Fleckchen Ruhe und Abgeschiedenheit. Die Wanderung dauert an die 2 1/2 bis 3 Stunden. Es mag streng und schweisstreibend sein, schwierig oder gefährlich scheint uns die Wanderung – gute Schuhen und Trittsicherheit vorausgesetzt – indes mitnichten.
STARTPLATZ
Der Gipfelhang ist zugleich auch Startplatz. Eine wunderschöne, weitläufige Alpweide mit idealer Neigung ohne Hindernisse. Das mutet schon beinah Italienisch an! Der Hang ist nordwestlich ausgerichtet und bei W und NW sollte hier der Start keine Schwierigkeiten bereiten. Es besteht die Möglichkeit südwärts zu starten in Richtung Goldauer Bergsturtz. Der Platz ist dabei sehr begrenzt, uneben das Gelände, steil abfallend die Klippe danach, warum wir den nicht sehr versierten Piloten davon abraten. Erfahrungsgemäss ist die Südflanke (Goldauer Bergsturtz) oftmals um- oder überspühlt (Alpines Pumpen) und fliegerisch mit Vorsicht zu geniessen.
FLY / LANDEN
Nach getaner Arbeit folgt das Vergnügen. Diverse Flugwege und Landeplätze sind denk- und erreichbar. Goldau, Arth und Schwyz erreicht man im Gleitflug. Streckenflieger finden vielleicht Anschluss an den Mythen, dem Rigimassiv oder anderen Gipfeln in der Nachbarschaft. Wir wählten den Weg retour und flogen über den Walchwilerberg zurück an den Zugi und zum offiziellen Landeplatz in Oberwil. Mit etwas Thermik und ohne Gegenwind ist das gut möglich. Schafft man es nicht, gibt es auf dem Zugerberg der Landemöglichkeiten viele. Wenn vermeidbar, nicht auf der Hochmoorebene (braunrötliche Felder) landen, da diese unter Naturschutz stehen. Den Rest zurück zum Startplatz Zugerberg laufen und von da nach Oberwil fliegen.
WETTER / LUFTRAUM / ETC.
Wie immer sind gute Wetter- und Kartenstudien unabdingbar, sowie ein Plan-B bei widrigen Startbedingungen. Das DABS gehört freilich auch dazu. Auf dem Wildspitz (20 min ab Gnipen) gibt es eine Beiz. Sehr zu empfehlen ist das Zuger Alpli, eine einfache Bergbeiz mit ausgezeichneten Würsten. Dieser Zwischenstopp lässt sich gut in die Route einbauen. Allerdings ist der letzte Teil der Wanderung dann doppelt streng...Guten Schnauf und Flug!
FAZIT
Einfacher Aufstieg, Start und Landeplatz. Flieg in den Sonnenuntergang, Cowgirl!