Hike & Fly Diethelm

In den Voralpen zwischen Sihl- und Wägitalersee

Für die Liebhaber voralpinen Wanderns ist der Kanton Schwyz ein Dorado in Nähe und guter Erreichbarkeit zum Mittelland. Der über dem Sihlsee trohnende Diethelm (2092 m ü. M.) ist Teil dieser Fülle.

ANFAHRT

Der Diethelm (einer von drei Gipfeln des Fluebrigs) kann von verschiedenen Seiten angegangen werden. Wir wählten die klassische und einfachste Variante ab Studen (Dorf) Ochsenboden (Postautohaltestelle); von Zürich aus in einer nahezu nahtlosen Verbindung via Wädenswil und Einsiedeln in 5/4 Stunden zu erreichen. 

HIKE

Ab Ochsenboden (930 m) führt der Weg vorbei am Golfplatz in den Wald und steigt leicht in einer langen Traverse bis zum Punkt 1297 m, den man nach ca. einer Stunde erreicht. Ab diesem Punkt verläuft der Weg nicht mehr durch den kühlenden Wald und steigt im Zickzack dem Turnerbach entlang in die Höhe. Wir passieren Schärm (1568 m) und Obergross (1839 m) und gelangen zum Punkt 1950 m, zwischen Wändlispitz und Diethelm gelegen. Verlief bis zu diesem Punkt der Weg auf Wald- und Weidpfaden ohne Schikanen, wird es nun steil und anspruchsvoller. Um auf den Diethelm zu gelangen müssen eine steile Halde und zwei Felsbänder durchstiegen werden. Der Einstieg in das erste Band erfolgt über eine Leiter, danach sind Fixseile angebracht -> dieser finale Abschnitt gilt als T4, demnach als alpines Wandern und ist weiss/blau/weiss markiert. Bedenke dass Du zu diesem Zeitpunkt schon ca. 2 1/2 Stunden in den Beinen, einen schweren Rucksack auf dem Rücken hast. Hier sind Tritt- und Griffsicherheit, sowie Schwindelfreiheit unabdingbar. Hat man das zweite Band durchstiegen, gelangt man auf die Gipfelflanke und zu einem Ausblick, dass einem die Augen übergehen. In "normalem" Tempo waren wir ab Ochsenboden in 3 Stunden auf dem Gipfel. 

STARTPLATZ

Der Gipfelhang kann zugleich auch Startplatz sein. Die Flanke ist W/NW ausgerichtet und teils sehr steil, teils mit Stauden bewachsen, die ein Auslegen ohne Verhänger erschweren können. Die Gipfelflanke geht zu allen Seiten in felsige Abhänge über: wer hier startet muss wissen, was er tut und es verstehen, Wind sowie sein eigenes Können gut einzuschätzen. Es bestehen unterhalb des Gipfels oder im Aufstiegsverlauf sicherlich andere geeignete Startmöglichkeiten, da wir diese jedoch nicht ausprobiert haben, können wir sie nicht empfehlen. 

FLY / LANDEN

Es folgt die Kür. Wir genossen flotte Semptemberthermik, konnten den Gipfel überhöhen und über Stockrain (1411 m) zum Landeplatz in Euthal (Unterschweig 891 m) gleiten und direkt am Sihlsee landen. Zu beachten gilt es den an manchen Tagen ausgeprägten Talwind. Von da weisen die roten Sonnenschirme den Weg zum Gaden und Landebier. Dort hält das Postauto (Euthal Höhport) und bringt einem zurück nach Einsiedeln. Alternative: Die ganze Sihlebene ist ein einziger Landeplatz, sollte es nicht bis nach Euthal reichen.

WETTER / LUFTRAUM / ETC.

Wie immer sind gute Wetter- und Kartenstudien unabdingbar, sowie ein Plan-B bei widrigen Startbedingungen. Das DABS gehört freilich auch dazu. Der Luftraum Delta Zürich C beginnt auf 2750 AMSL, vom Diethelm weiter südlich ins Sihltal rein liegt die oftmals aktive LS-D12.

FAZIT

Aufstieg und Start nicht ganz anspruchslos: keine Einsteigertour aber sehr zu empfehlen!